top of page
website hintergrund bfb institut

WAS BEDEUTET STILLFÖRDERUNG
FÜR DAS BFB INSTITUT?

​

​

​

​

​

 

 

 

 

Die Stillförderung ist eng mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Stilldauer verbunden. Die WHO empfiehlt, dass Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt werden sollen, das heißt, sie sollten keine andere Nahrung oder Getränke außer Muttermilch erhalten. Nach den ersten sechs Monaten sollte das Stillen fortgesetzt werden, während zusätzlich geeignete Beikost eingeführt wird, bis das Kind mindestens zwei Jahre alt ist oder länger, solange Mutter und Kind dies wünschen.

Durch gezielte Fördermaßnahmen kann die Stillrate erhöht und die Gesundheit von Müttern und Kinder verbessert werden. Hierfür eignen sich verschiedene Ansätze, die ergriffen werden können, um das Stillen zu unterstützen, zu fördern und zu erleichtern. 

 

  • Information und Aufklärung: Das sachliche Bereitstellen von gesicherten Informationen über die Vorteile des Stillens für Mütter und Babys sowie über die richtige Technik und das Stillmanagement kann Schwangere und Mütter ermutigen, das Stillen zu wählen und aufrechtzuerhalten. 

  • Beratung und Unterstützung: Wir bilden Fachpersonal aus, das die offiziellen Empfehlungen beachtet und sachlich an Familien heranträgt. BFB bindungsorientierte Familienbegleiter*innen® und FSL Fachkräfte für Stillen und Laktation® können Mütter vor und in der Stillzeit individuell beraten und ihnen bei Stillproblemen und -herausforderungen helfen.

  • Schaffung einer stillfreundlichen Umgebung: In Krankenhäusern, Geburtskliniken, Gesundheitszentren und öffentlichen Räumen sollte eine Umgebung geschaffen werden, die das Stillen unterstützt. 

  • Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit: Öffentliche Kampagnen und Sensibilisierungsmaßnahmen können dazu beitragen, die Vorteile des Stillens in der Gesellschaft bekannter zu machen und ein positives Stillklima zu schaffen.

  • Gesetzliche Unterstützung: Gesetzliche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Stillens können ebenfalls hilfreich sein, wie zum Beispiel Regelungen zu Stillpausen am Arbeitsplatz oder Gesetze gegen die aggressive Vermarktung von Säuglingsnahrung.

  • Beachtung des WHO-Kodex: Der WHO-Kodex zielt darauf ab, die Förderung von Muttermilch als die optimale Ernährung für Säuglinge zu stärken und die aggressive Vermarktung von Säuglingsnahrung und ähnlichen Produkten einzudämmen. Durch die Umsetzung des Kodex soll das Stillen gefördert und geschützt werden, da Muttermilch nachweislich zahlreiche gesundheitliche Vorteile für Babys und Mütter bietet. Alle BFB bindungsorientierte Familienbegleiter*innen® und FSL Fachkräfte für Stillen und Laktation® halten sich an den Kodex. Andernfalls besteht die Möglichkeit, das bei uns erarbeitete Zertifikat zu verlieren. 

 

Es ist wichtig zu betonen, dass die Empfehlungen zur Stilldauer der WHO als Richtlinien dienen, und die individuellen Umstände und Entscheidungen der Mütter und ihrer Babys berücksichtigt werden sollten. Manche Mütter können oder wollen nicht oder kürzer als empfohlen stillen. 

​

Das BFB Institut vertritt die Auffassung, dass jede Frau zu jedem Zeitpunkt über ihren Körper entscheiden darf. Eine andere Haltung wäre sowohl mit dem Grundgesetz als auch mit unserem Grundprinzip, Familien wertungsfrei zu beraten, nicht vereinbar, und würde auch ein durchaus kritisches (weil rechtes) Frauenbild abbilden. 

Die Stillförderung zielt daher in logischer Konsequenz darauf ab, Mütter zu unterstützen, Entscheidungen zu treffen, die für sie und ihre Babys am besten geeignet sind. Um diese Entscheidungen treffen zu können, brauchen Mütter sachliche und evidenzbasierte Informationen, die unaufgeregt an sie herangetragen werden, ohne sie zu verurteilen oder Druck auf sie auszuüben. Die individuelle Unterstützung durch Fachpersonen spielt eine wichtige Rolle, um Mütter bei ihren Entscheidungen bezüglich der Stilldauer zu unterstützen und eine positive Stillerfahrung zu fördern. Stillförderung passiert dabei nach Auffassung des BFB Instituts durch eine umfassende Begleitung von Familien über die gesamte Dauer der Stillzeit hinweg, nicht nur zu Beginn. 

Während der Stillzeit ergeben sich vielerlei Fragestellungen und Familien haben sich verändernde Anfragen an Fachpersonal, welches zu jeder Zeit souverän mit der Problematik umgehen können sollte.

Aus diesem Grund und aufgrund der Tatsache, dass wir Fachpersonal ausbilden wollen, das wertneutral berät und begleitet, sehen wir auch Beratungen zu beispielsweise Stillpausen und zum Abstillen als unverzichtbaren Teil der Stillförderung an.

​

Im Einzelnen: 

  • Individuelle Bedürfnisse: Manche Mütter können aus persönlichen, gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht (weiter)stillen und entscheiden sich bewusst für das Abstillen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Entscheidung respektiert und unterstützt wird und dass die Mutter in ihrem Abstillprozess begleitet wird. Bedürfnisorientiert zu handeln bedeutet auch, die Bedürfnisse der Mutter zu beachten. Ein Verurteilen der Mutter ist weder sachlich möglich (sie bewegt sich ja im Rahmen dessen, was sie “darf”) noch mit einer nicht-ideologischen Begleitung auf Augenhöhe vereinbar. 

  • Emotionale Unterstützung: Der Prozess des Abstillens kann für manche Mütter emotional herausfordernd sein, da das Stillen oft eine enge Verbindung zwischen Mutter und Kind schafft. Eine einfühlsame und unterstützende Beratung kann dabei helfen, mit den emotionalen Aspekten des Abstillens umzugehen und eine positive Erfahrung zu ermöglichen. Dies ist auch für das Kind wichtig, das bei einem bindungsorientierten Abstillprozess gesehen und begleitet wird. 

  • Alternativen zum Stillen: Wenn das Stillen beendet wird, ist es wichtig, Alternativen zur Ernährung des Kindes angemessen zu besprechen und sicherzustellen, dass das Baby weiterhin gut versorgt wird. Außerdem besprechen wir mit den Eltern, wie die Bedürfnisse des Kindes, die bislang durch das Stillen befriedigt wurden, anderweitig erfüllt werden können, sodass es dem Kind an nichts fehlt. 

  • Aufklärung: Wir leben in einer Umgebung, die viele Irrtümer und Falschinformationen für Eltern bereithält. Oftmals denken Mütter, sie müssten abstillen, was aber gar nicht der Fall ist. In vielen Abstillberatungen findet daher eine Aufklärung der Mutter statt, sodass während des Gesprächs herausgearbeitet wird, dass sie gar nicht abstillen möchte, sondern dachte, sie müsse es tun (Beispiel: Kita verlangt Abstillen für die Eingewöhnung; jemand empfiehlt das Abstillen, damit das Kind “mehr esse” oder “besser schlafe”; Mutter muss Medikamente nehmen, etc.). So wird, sofern die Familie Hilfe bei einer BFB oder FSL findet, der Familie durch wertfreie Aufklärung geholfen und die Stilldauer effektiv verlängert, ohne Druck auszuüben. 

  • Wenn eine Frau den Abstillprozess nicht als traumatische oder demütigende Erfahrung abspeichert, wird sie ihr nächstes Kind vermutlich lieber stillen, als wenn man sie damit völlig alleine lässt. 

  • Ein Verurteilen von Frauen für ihre individuellen Entscheidungen hat in einer fachlich fundierten und zeitgemäßen Familienbegleitung keinen Platz. 

 

Das Ziel ist immer das Wohl des Kindes und die Unterstützung der Familien bei ihren Entscheidungen bezüglich der Ernährung und Begleitung ihrer Kinder.

​

Wir als gesamtes Institut distanzieren uns von Stillberater*innen, die Frauen für ihre Entscheidungen verurteilen oder sich aus falsch verstandenen, ideologischen Gründen weigern, bestimmte Themenkomplexe und Fragestellungen gemeinsam mit Familien zu bearbeiten. 

Stillförderung BFB.png
bottom of page